Spannend wird die nächste Ausstellung im CRAFTkontor!

Den Sommer widme ich der Schmuckgestalterin Heidi Schulze-Merian.

Spannende Formgebung – außergewöhnliche Materialien – Lust am Tüfteln zeichen die Arbeiten der gelernten Silberschmiedin aus.

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Heidi Schulze-Merian, Armschmuck Spirale, Acryl

Quer durch ihr über 40jähriges Schaffen zieht sich ihre Neugier, mit ungewöhnlichen Steinen, Industriematerialien oder neuen Techniken formstarke Aussagen mit plastischen Wert zu schaffen, die trotzdem tragbaren Schmuck ergeben.

Sicher, das erfordert als Gegenpart eine starke Frau, die weiß, was sie will, die mit ihrem Schmuck eine Aussage trifft,
aber netter Weise gibt es davon viele – in Bonn – in ganz Deutschland, Europa und den USA.
Frauen, die den Schmuck mit Lust tragen und intensiv sammeln.

Für Heidi Schulze-Merian trifft zu, was Nora Fok, Schmuckdesignerin aus England über sich selbst gesagt hat:
„People think of me as the plastik and nylon person. But really I’m free and simply working with the story of see one thing and turn it into another thing.“ (craftmagazin 2010)

Das 20. / 21. Jahrhundert hat nicht nur in der Kunst eine Erweiterung des Begriffs erreicht, auch der Schmuck, besonders der so genannte Autorenschmuck, hat sich gewandelt: die Schmucktradition der Perlenkette oder die klassische Stein/Edelmetallkombination hat sich geweitet: jedes zeitgenössische Material ist ebenso schmuckwürdig.

So hat sich Heidi Schulze-Merian effektvoll mit den flexiblen Eigenschaften von Edelstahl in Kombination mit atemberaubenden Steinen beschäftigt – Silber oder Gold würden ähnliche Formexperimente nicht halten können.
Sie hat das harmlose dünne Material Plattenacryl (ca.3mm) zu massiven Farbkompositionen verschmolzen, gefräst, geschliffen und zu Schmuckskulpturen verarbeitet. und erst in jüngster Zeit ist ihr das technische Glas Dicroic-Glas aufgefallen, dem sie sofort gänzlich für eine spannende Schmuckserie verfallen ist.

HeidiSchulzeMerianHalsspiraleOpt.Glas
Heidi Schulze-Merian, Halsschmuck, Spirale, Glas, Edelstahl, Silber

Seien Sie gespannt, was Sie in der Ausstellung erwartet:
Eröffnung ist am Freitag, dem 8. Juli um 19.00 Uhr

Herzlich willkommen!

Nicht, dass wir den Sommer im Mai schon hinter uns gelassen haben – sooo pessimistisch wollen wir nicht sein – doch der viele Regen im Moment verwässert doch unsere Sommerlaune und läßt Schwimmhäute in den offenen Sandalen wachsen…

Doch Wasser ist Leben und Hinweis auf Küste und Meer, Fisch und Sand – also doch wieder Sommerthema.

Die Keramikerin Edith Madou aus den Niederlanden hat es sich zum Lebensthema gemacht: mit Können und Witz arbeitet sie Fischskulpturen, die mehr sind als Fischskulpturen…..

Edith Madou, NL, JUST FISH
Edith Madou, Keramikobjekt „Just fish“

Madou ergänzt gedanklichen Inhalt, Ironie und Hintersinn. Wir sehen in den Objekten mehr als das gelungene Abbild der Fische.

EdithMadoubootCarpeDiem_240_180Edith Madou, Keramikobjekt „Carpe Diem“

Seetypische Ergänzungen, Seilabschnitte zum Beispiel, rufen deutliche Meerassoziationen hervor und lassen uns fast den Geruch und Geschmack der Brandung nachempfinden.
Die virtuosen Glasuren erwecken Edith Madous bevorzugtes „Modell“, den Hering fast zum Leben.
Bekommen Sie da Appetit? Bitte:

Edith Madou bigforksmalldinner_240_180
Edith Madou, Keramikobjekt „Big fork small dinner“

Wenn Sie Lust auf die Objekte von Edith Madou bekommen haben: Life und in Farbe können Sie ihre Arbeiten sicher wieder auf dem Internationalen Keramikmarkt Oldenburg sehen (6./7. August 2011) .
Oldenburg ist immer ein festes Datum für Keramik- und Porzellanfreunde und ein toller Sommertip, denn dieser Keramikmarkt zeigt neben denen in Frechen und Diessen am Ammersee das Beste aus diesen Bereichen in Deutschland.

Klatschmohn-Rot
Raps-Gelb
Swimmingpool-Blau
Bärlauch-Grün
Zitronen-Gelb
Brombeersaft-Rot
Heu-Natur
Sanddorn-Orange

Die Farben der wunderschönen Raku- Schalen von Uta K. Becker
in der PUNKT, PUNKT, KOMMA, STRICH Ausstellung hier im CRAFTkontor.

Farbassoziationen, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen…

Schälchen, die man sammeln will: die Farbe und Diese noch… und auch Jene….!

UtaK.BeckerSchalen

Uta K. Becker arbeitet ausschließlich in der traditionellen Technik des Raku-Brandes.
Das Faszinierende für sie als Schreinerin, studierte Bildhauerin und letztendlich Keramikerin, sind die verschiedenen Brennprozesse, in die der Töpfer bei Raku-Keramik aktiv mit eingreift.

Das jeweilige Gefäß wird beim glühend aus dem Brennofen Herausnehmen einem Temperaturschock zur Tagestemperatur ausgesetzt, was die Glasuren-Oberfläche zum Reißen bringt.

Verschiedene, einzigartige Gebilde und Netze(Craquele)  von Rissen entstehen,
die sich über die Fläche des Gefäßes ziehen.

Um die Entfaltung des Craqueles durch überflüssige Formgebung nicht zu stören, gestaltet Uta K. Becker ihre Formen immens schlicht und sehr dünn.

UtaKBeckerSchalen6

RAKU ist eine seit dem 16. Jahrhundert angewandte japanische Brenntechnik.
Übersetzt bedeutet RAKU: „Stille Freude“.
Sie diente traditionell zur Herstellung von Trinkschalen für die Teezeremonie
und wird weltweit gesammelt.

Raku ist vor jeder technischen Betrachtung eine Geisteshaltung.
Die Arbeit in der Natur,
das Räuchern der dem Ofen entnommenen Gefäße in Tonnen mit Sägemehl,
um die Risse zu betonen,
das Bedampfen im glühenden Zustand mit Kupfer,
das Abkühlen in Erdlöchern,
erfordert im Umgang mit den real uns umgebenden Elementen,
Strenge und Phantasie, Aufmerksamkeit und Improvisationsgeschick,
Ruhe und Kraft.

Es fordert die Töpferin heraus, zu lassen oder einzugreifen und konfrontiert sie mit sich selbst.

Gestaltung gelingt nicht immer oder eine bestimmte Farbe kommt bei kritischem Wetter nicht heraus:

Es entstehen ganz unvorhergesehene, einzigartige, nicht reproduzierbare Stücke,
an deren Gelingen die Natur einen großen Anteil behält.