BRUCH – RISS – SCHNITT
3. Mai – 28. Juni 2019
BRUCH – RISS – SCHNITT
Doppelausstellung mit Scherenschnitten von Petra Klischat
und Gefäßen aus Porzellan von Juliane Herden:
Beide Künstlerinnen arbeiten intuitiv mit und an ihrem Material, nehmen Bezug auf Gegebenes, erarbeiten Spannungen und Harmonien: schneiden, reißen, falten und eröffnen Serielles.
Papier und Porzellan sind hier Mittler künstlerischer Arbeitsansätze.
Petra Klischat arbeitet ihre Scherenschnitte aus eigens dafür abstrakt bemalten Papieren.
Sie bezeichnet es als „Wolkengucken“ – das intuitive Erahnen, welches Motiv in der abstrakten Farbigkeit des Malgrunds versteckt sein könnte und ausgeschnitten werden möchte.
Gegenständlich, aber traumwandlerisch ein Motiv, eine Szene oder eine Figurengruppe umkreisend, kann es sein, das sie sich nur wenige Schnitte pro Tag traut. Denn nichts ist ja vorgezeichnet,
nichts kann ergänzt werden, was einmal abgeschnitten ist.
So braucht es Tage, manchmal Wochen, bis ein Scherenschnitt vollendet ist.
Juliane Herden, Absolventin der berühmten Burg Giebichenstein in Halle, entwickelt ihre Gefäße aus engobierten Porzellanplatten, die sie schneidet, faltet, reißt und wieder neu zusammenfügt.
Nichts wird anschließend farbig glasiert, denn die Farben sind schon auf den Platten von ihr angelegt.
So entstehen subtil in sich veränderte Serien, Weiterentwicklungen im Serienprozess, die aber immer das nutzbare Gefäß oder die Vase meinen.
Hier braucht das Gefäß nicht reines Kunstwerk bleiben, Herden selbst liebt die harmonische Weiterentwicklung eines Gefäßes durch Hinzufügung eines lockeren Blumenstraußes oder eines exaltierten Gesteckes.
Eröffnung: Freitag 3. Mai, 19.00 Uhr 2019 im Rahmen der Langen Galerienacht Bad Godesbergs
Dauer der Ausstellung bis 29. Juni 2019
© Fotocopyright der jeweiligen Künstler und Annegret Portsteffen