PAPIERschmuck….

Papierschmuck in einfacher Weise ist uns sicher schon auf diversen Märkten begegnet: mit Papieren, z.B. Comics, beklebte Perlen oder aus Papierstreifen gewickelte Perlen…
Aber auch die Avantgarde der Schmuckkünstler beschäftigt sich mit diesem nachhaltigen Material.

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Susanne Holzinger, Armreif, Papier, geschichtet, geschnitzt;
(Copyright+Foto: Holzinger)

Susanne Holzinger ist schon lang von Papier fasziniert.
Da für sie Schmuck skulpturelle Kunst in den Grenzen von Tragbarkeit, Volumen und Stabilität ist, stellte sie natürlich auch dem Papier die Frage der Schmuckmöglichkeit.
„Durch das geschichtete Verleimen von Einzelpapieren habe ich ein holzähnliches Material geschaffen, das diese Kriterien erfüllt.

Meine Absicht war es, Schmuck zu machen, der nicht nur optisch interessant ist, sondern das Verlangen weckt, ihn zu spüren und zu be-greifen.
Mit den Augen läßt sich ein ästhetischer Genuss nur suggerieren, den wir durch Ertasten der Wölbungen, Kanten und Flächen empfinden.

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Susanne Holzinger, Armreife, Papier, geschichte, geschnitzt;
(Copyright+Foto: Holzinger)

Die Oberfläche der Armreife ist warm, trocken und weich und die holzähnliche handschmeichelnde Form lädt dazu ein, den Schmuck auch haptisch wahrzunehmen.
Eine Inspiration von der Natur und abstraktem Formenspiel…

Durch das Schnitzen des (vorbereiteten) Papierblocks beeinflusse ich die Linienführung der farbigen Maserung um die organische From.
Mit jedem Schnitt führe ich die Linien in eine andere Richtung, so dass man von ‚Zeichnen mit dem Messer‘ sprechen könnte.

Der Designprozess basiert auf meinem ästhetischen Empfinden der Fläche durch das immerwährende Abtasten der Form während des Schnitzens.
Somit ist jedes Stück in Form und Farbensprache einzigartig und kann nicht dupliziert werden.“ (Zittat S. Holzinger)

Die entstehenden Armreife sind haptische Handschmeichler durch ihre Form und auch das angemessene Gewicht der Papiermasse.

Der Arbeitsprozess des Schnitzens wiederum brachte ein augenschmeichlerisches „Abfallprodukt“, den farbigen Papierstaub hervor,
der bei jedem anderen Gestalter sicherlich im Papierkorb gelandet wäre –
nicht so bei Susanne Holzinger:

„Beim Aufkehren fand ich den schönen Papierstaub zu schade um ihn wegzuwerfen und habe ihn farbsortiert aufbewahrt, gesiebt und zu Anhängern, Ansteckern und Ohrschmuck mit dem Titel „Papierstaub“ verarbeitet.

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Susanne Holzinger, Schmuckobjekte, Papierstaub, in Form kaschiert; (Copyright+Foto: Holzinger)

Der Staub wird in vielen Schichten kaschiert und in Form stabilisiert.
So entstehen leicht filigrane, aber stabile und tragbare SchmuckObjekte subtiler Farbigkeit.“ (Zitat: S. Holzinger)

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Susanne Holzinger, Anstecker, Papierstaub, in Form kaschiert; (Copyright+Foto: Holzinger)

Hier wird das Recycling eines Abfallproduktes zum Upcycling, wird Wegwerfmaterial zu nachhaltig gedachtem Avantgardeschmuck.

Ein Arbeitsansatz der Susanne Holzinger den Bayrischen Staatspreis und Stipendien der Danner-Stiftung eingebracht hat und ihre Arbeiten in viele Schmucksammlungen der Welt geführt haben…

Zur Zeit in der Papierausstellung im CRAFTkontor vertreten!