Glaskunst aus Flachglas…

Die Sommerausstellung im CRAFTkontor zeigt schwerpunktmäßig Arbeiten des Glaskünstlers Heiner Düsterhaus.

Heiner Düsterhaus, Tellerobjekt, Frühlingsgefühle, Floatglas, Hinterglasfarbe, Gold und Platin; (Foto/Copyright Düsterhaus)

Heiner Düsterhaus, Tellerobjekt, Frühlingsgefühle, Floatglas, Hinterglasfarbe, Gold und Platin; (Foto/Copyright Düsterhaus)

Geboren 1949, führte der ausgebildete Glaskünstler seit den 70er Jahren Jahrzehnte lang parallel die eigene Werkstatt und als Designer die Produktentwicklung der Manufaktur Walther-Glas bis zu deren Schließung 2011.

HeinerDüsterhaus, 2 Schalen: Gold-Platinmalerei; Flachglas, Hinterglasfarbe;

Heiner Düsterhaus, 2 Schalen: Gold-Platinmalerei; Flachglas, Hinterglasfarbe (Copyright: Düsterhaus)

Der in Glassammlerkreisen sehr bekannte Gestalter ist spezialisiert auf die Verarbeitung/Verschmelzung normalen Fensterglases: der Fachmann sagt dazu „Floatglas“.
Alle Arbeiten bestehen mindestens aus 3 bis zu sehr vielen Schichten von 4mm starkem Glas. Dieses Glas schimmert ganz leicht grünlich durch den hohen Eisenanteil im Sand der chemischen Glasmischung.

Nach der Glasreinigung werden die Scheiben mit Gold, Platin oder Farbglasteilen, den so genannten Fritten, belegt.
Danach erfolgt der erste Brand im Fusingofen. Dieser Ofen ist flach wie ein Tisch, so dass man bequem an ihm arbeiten kann.
Nach diesem Brand werden die Scheiben in unterschiedlichen Techniken mit Hinterglasfarbe bemalt, geritzt oder graviert und dann mit einer Deckscheibe in den Ofen geschichtet zum zweiten Brand.
Bei ca. 800 Grad wird so aus vielen Scheiben eine Dicke.

Heiner Düsterhaus, Detail der Schichtungen aus Farbglascheiben in einem Objekt; (Foto: Craftkontor; Copyright: Düsterhaus)

Heiner Düsterhaus, Detail der Schichtungen aus Farbglascheiben in einem Objekt; (Foto: Craftkontor; Copyright: Düsterhaus)

Der Ofen muss bei diesen enormen Glasstärken, die bei den Schichtungen entstehen, sehr sorgfältig abgekühlt werden, sonst kommt es zu Spannungen im Glas und das Objekt zerbricht.
1-7 Tage (!), je nach Glasstärke, kühlt der Ofen kontrolliert ab.
Heiner Düsterhaus erzählte mir, das, obwohl er die Prozedur schon so viele Male durchgestanden hat, es immer wieder spannend und lehrreich ist, wenn die Ungeduld zur Belastungsprobe wird.
Auch einem erfahrenen Künstler passieren manchmal noch Missgeschicke, denn er probiert ja auch immer wieder Dinge, die an die Grenzen seiner Erfahrung gehen…

Was aus dem Ofen kommt, ist dickes Glas mit malerischer Gestaltung im Inneren, die nicht mehr geändert werden kann:
Bei Schalen, Tellern und Skulpturen werden dann die scharfen Glaskanten der noch flachen dicken Scheiben geschliffen und dann kommen sie in den dritten Brand:
Jetzt werden sie auf eine keramische Form oder Platte gelegt, die ihrer Endform entsprechen gewölbt ist. Nun wird ganz langsam erhitzt, so das das Werkstück durch das Eigengewicht in die ihm zugedachte Form sinkt.
Der Abkühlungsprozess geht wieder über 1-7 Tage und danach, danach ist das Kunstwerk fertig zur Bewunderung. (Info: Heiner Düsterhaus)

Heiner Düsterhaus, Kopfskulptur, Floatglas, Hinterglasfarbe; (Foto: Craftkontor-Coyright: Düsterhaus)

Heiner Düsterhaus, Kopfskulptur, Floatglas, Hinterglasfarbe; (Foto: Craftkontor-Copyright: Düsterhaus)

In unserer Auststellung zeigen wir besagte Teller und Schalen in klein und groß,
Fischskulpturen, Kopfskulpturen und Stelen, die zum Teil ganz wunderbar im Garten wirken !

Heiner Düsterhaus, Stele "Wächter", Floatglas, Hinterglasfarbe; (Foto/Copyright: Düsterhaus)

Heiner Düsterhaus, Stele „Wächter“, Floatglas, Hinterglasfarbe; (Foto/Copyright: Düsterhaus)

Als wunderbare Kleinigkeit gibt es Paperweights zu erstehen – kleine Geschenke, die die Freundschaft erhalten!

Herzlich willkommen zur sommerlichen Ausstellung im CRAFTkontor !