Graeme Hawes, Schale, Deep blue, Graaltechnik, teilgeschliffen;

Die Corona-Pause gab Gelegenheit zu lang andauernden Recherchen nach spannenden Gestaltern in den Tiefen des Internets.
Keine der „normalen“ Veranstaltungen eines Sommers, wie Keramikermärkte, Kunsthandwerkermärkte und Ateliervernissagen konnte stattfinden, Veranstaltungen, die uns Galeristen Gelegenheit geben, neue Gestalter bundesweit und auch im nahen europäischen Ausland zu entdecken.

Das wird auch sicher noch eine Weile so weiter gehen und so sind doch einige Gestalter und auch einige Kollegen-Innen, spätestens jetzt ins Netz gegangen: die Internetseiten wurden überarbeitet und auf Instagram Objekte gepostet…

Auf der Suche nach spannenden Glasgestaltern, bin ich in Großbritanien auf Graeme Hawes gestoßen.

Graeme Hawes, Cut-Objekt, 2-farbig, Graaltechnik, geschliffen;

Seit seines Master of Arts am Royal College of Art (RCA), London, arbeitet er in Glas und lehrt mittlerweile auch den künstlerischen Nachwuchs.

Faszinierende Objekte bläst er in der von Orrefors in den 20/30er Jahren entwickelten Graalglastechnik:
Hierbei wird mehrschichtiges Glas unterschiedlicher Farbe und Dicke nach Zwischenkühlung durch Gravieren, Schleifen oder Sandstrahlen weiterbearbeitet, wobei farbige Muster oder Reliefs entstehen. Danach wird das Glas erneut erwärmt und bekommt zusätzliche Schichten Klarglas und wird weiter geblasen. Diese Abfolge von Arbeitsschritten kann mehrfach wiederholt werden.

Graeme Hawes, Objekt „Oriental Garden“, Graaltechnik, geschliffen, sandgestrahlt;


So entstandene Glasobjekte: Kugeln von mehreren Kilo Gewicht durch die Mehrschichtigkeit, Halbkugelschalen oder Kugelabschnitte überzeugen durch ihr gestalterisches Raffinement und die optischen Effekte oder Täuschungen.

Das menschliche Auge wird angeregt, in die Irre geführt wo Innen oder Außen beginnen und durch Lichtwirkung zur Beobachtungen der Reflexe verführt…

Graeme Hawes, Cut-Objekt, Graaltechnik, teilgeschliffen;

Die gezeigten Objekte von Graeme Hawes sind zumeist Kugelschnitte, „Cut-Objects“, die spannend mit der Mehrschichtigkeit und Farbigkeit spielen.
Mal monochrom in Blau- oder Burgundertönen, mal Mehrfarbig und noch durch innere und äußere Schliffe dekoriert:
Sammelobjekte, Lichtspielereien, die weltweit faszinieren!

Eine Auswahl jetzt und bis zum Jahresende im CRAFTkontor, Bonn.