Ein neuer sehr wichtiger Zweig des Ouvres von Elke Sada endstanden nach der Reflexion eines Besuches in Hallstatt.

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Elke Sada, Hallstatt-Gefäß, Keramik;

Sie beschreibt es so:
„Während des Gmundener Keramiksymposiums kam ich völlig begeistert von einem Besuch von Hallstatt zurück.
Dort hatte ich im Museum eine große, aus Fragmenten zusammen genietete Kupferschale gesehen und ich setzte diese Idee des sichtbaren, stückhaften Aufbaus gleich um.

Der Prozess, wie eine Arbeit entsteht, ist für mich sehr wichtig. Er ist für mich Teil des Ausdruckes und das will ich zeigen.

Jetzt hatte ich ein Gefäß vor mir – und nicht die Gipsplatten, auf denen ich sonst meine Engobebilder für die Capriccios male.
Es war voluminös und spornte mich an, mit einer kräftigen Farbe zu reagieren.
Es entstand eine Kommunikation mit dem Körper und die Malerei wurde ungeheuer intensiv.“ (Zitat Elke Sada)

Seither entstehen bis zu einhalb Meter große „Hallstatt“-Gefäße die Elke Sada einerseits großen körperlichen Einsatz abfordern, statische Experimente und Kentnisse zeigen und noch viel freier in der malerischen Gestaltung sind, als die Stücke der Capriccio-Serie.

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Elke Sada, Hallstatt-Gefäß, Keramik;

Die Komunikation mit dem Gefäßkörper setzte die Keramikerin auch in einer weiteren Serie Ihrer Arbeit fort,
den Nestern.
Hier steigert Sie den Ausdruck der Gestaltung eines luftig fragilen dreidimensionalen Eindrucks durch die Nichtfarbigkeit,
fordert das Material Keramik zur äußerst spielerischen Nicht-Masse, zeigt Fragilität, wo wir Festigkeit erwarten…

Wunderbare Nestlinge…

Elke Sada_Ink drawing (Nest)_25x32x31cm
Elke Sada, Kermikobjekt „Nest“

 

Gerade wieder ( Christi Himmelfahrt) auf dem wie immer wunderbaren Keramikmarkt in Diessen am Ammersee stellte Elke Sada dem süddt. Sammlerpublikum ihre aktuellen Arbeiten vor.

Noch bis Ende Juni sind Arbeiten der Capriccio- Serie und 2 aufsehenerregende Hallstatt-Gefäße hier im CRAFTkontor zu sehen.

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Elke Sada, Schale aus der Serie Capriccios; Monotypie auf Keramik; (Copyright: Elke Sada)

Doch was ist so das besondere an ihr und ihren Arbeiten?

Bis 2000 arbeitete Elke Sada als chemisch-technische Assistentin in der Forschung in Deutschland, den USA und Italien.
Dort, in Italien, war ihre Lust an Farbe und Ton, die latent immer in ihrem Leben vorhanden war nicht mehr zu bremsen…
Nach ein paar Atelierpraktika entschied sie sich, grundlegend an das Thema heranzugehen.

Nach sorgfältiger Recherche entschied sie sich für ein Studium der Keramik an der für dieses Thema renommierten Bath Spa University in England.
Direkt nach dem erfolgreichen Abschluss dort verfeinerte sie ihre Studien mit dem Masterstudiengang angewandte Kunst am Royal College of Art in London. Gerade hier ermöglicht man den Studierenden umfassend experimentelle Zeiten ohne große Grenzziehungen zur freien Kunst – eine Freiheit, die man bei vielen englischen Gestaltern, aber auch bei Elke Sada spürt.
Seit ihrem Master in London ist sie freiberufliche Keramikerin – lange Zeit in Hamburg und jetzt in Leipzig.

Seit 2006 stellt sie öffentlich aus und sehr schnell wurden ihre Arbeiten von Sammlern und Jurys als außergewöhnlich gewürdigt:
Die Liste der Auszeichnungen und Ankäufe sind für ihr kurzes Keramikerinnen-Leben schon beeindruckend lang und daran das Ausnahmetalent nicht zu übersehen…
Fast alle renommierten Preise gehören mittlerweile dazu: (u.a.)
2009 Keramikpreis Int. Keramiktage Oldenburg;
2009 Preis der 5th Wolrd Ceramic Biennale in Icheon, Süd Korea;
2011 Dannerpreis;
2012 Ceramic Rewiew Award – Ceramic Art London;
2013 Parcours Ceramique Carougoise, Carouge;
2014 Prix David Miller, Bandol;

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Elke Sada, Detail einer Keramik aus der Serie Capriccios;

Was macht die Serie Capriccios so eigen?
„Capriccio: Pinsel – Strich – weit weich – Tropfen – tropfen – tropfen – Farbe – Felder – kräftig – Linien – schneiden…
Capriccio – Ein Zusammenspiel meiner Leidenschaft für expressive Malerei und die Liebe für schöne Gebrauchsgegenstände…“
so sagt es Elke Sada selbst.

Auf Gipsplatten malt sie abstrakte Bilder mit Engoben.
Auf dieses Bild läßt sie dann flüssige Keramik fließen.
Nach dem Prinzip der Monotypie in der Druckgraphik überträgt sich so das Bild auf den Ton, den sie dann im festen, aber noch frexiblen Zustand (lederhart) von der Gipsplatte abheben kann.
In Platten geschnitten, gewickelt, gefaltet und mit Schlicker „geklebt“, entstehen so die Gefäße.
Erst erfolgt dann der Schrühbrand, dann nach einigen Nacharbeiten und der Glasur , der Glasurbrand.
(nach Textauszügen von Elke Sada u. Schnuppe von Gwinner)

Die ausgewählten Fragmente eines freien Kunstwerks ergeben also im Zusammenspiel einer dreidimensionalen Gestalt, des Gefäßes, ein neues Kunstwerk….

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Elke Sada, Detail einer Keramik aus der Serie Capriccios;

Es enstehen dann große Schalen, siehe ganz oben, Vasen, siehe unten, oder z.B. Lieblingskaffeebecher für den
wunderbaren Tagesbeginn mit einem kleinen Kunstwerk…..

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Elke Sada, Vasenformen aus der Serie Capriccios, Monotypie auf Keramik;

Unikatkeramik zum Sammeln und Benutzen….

Die lange Galerienacht am letzten Freitag in Bonn – Bad Godesberg liegt hinter uns….
Es war wieder eine tolle Erfahrung, so viele interessierte Besucher durch die 10 beteiligten Galerien stromern zu sehen, tolle Gespräche zu führen und die Schwerpunte der eigenen Galeriearbeit erläutern zu können.

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Die Stimmung war unter den „Nachtwanderen“ sehr gut und viele neue Gesichter versprechen auch jetzt im Nachhinein für die Wirkung so einer Nacht …

Hier im CRAFTkontor nahmen wir die Nacht zum Anlass, die neue Ausstellung „Capriccios“ zu eröffnen.

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Die Paarung von Elke Sada – Keramik und Tita do Rego Silva – Farbholzschnitt,  ist spannend anzusehen:
farbstark;
graphisch stark;
erzählerisch stark;
ungeheurer modern in der Keramik… im Interieur mit toller Wirkung;
wahnsinnig phantasievoll im Farbholzschnitt…warum nicht z.B. fürs Kinderzimmer..

Wer es noch nicht gesehen hat – Herzlich willkommen!