Schnee und Eiseskälte haben uns noch fest im Griff. Dick eingemummelt haben endlich in diesem Winter die richtig dicken Wollsachen ihren Auftritt und doch….

Und doch hat man gerade dann schon Sehnsucht nach Blumenduft – die ersten Tulpensträuße dürfen das Haus erobern – nach Farbe – neugierig liest man welche Frühlings- und Sommerfarben die neue Mode bringen wird und nach luftigen Dingen.

Hellen van Berkel lieferte in den letzten Tagen des alten Jahres ihre neuen fantastischen Seidenschals an die Galerie.
Was war das ein lustvolles Auspacken…

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Hellen van Berkel, Seidentuch, Siebdruck, (Foto Marjon Hoogervorst)

Schon im vergangenen Jahr habe ich die Tücher von Hellen van Berkel entdeckt: Charakteristika sind leuchtende Farben und spritzige Musterkombinationen (Patternblocking…)

Leider hat sie neben dem Drucken der Panneauxs kaum noch Zeit, ihre noch spannenderen Schals aus Vintageseiden mit Stickerei zu fertigen – Einzelstücke schönster Phantasie.

Aber freuen wir uns über diese neue Kollektion, in der sie erneut „Popart“-Obst mit Vogelillustrationen, Käfersammlungen mit Papageiensilhouetten, Blütenaquarelle mit Schattenrissen wundervoll kombiniert.

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Hellen van Berkel, Seidenschal, Siebdruck, (Foto Marjon Hoogervorst)

Nichts spricht ja auch dagegen, diese Aufhübscher zum kleinen Kaschmirpulli jetzt schon zu tragen….

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Lassen Sie sich zum Frühling verführen,
die Tücher sind „druckfrisch“ in der Galerie.

Und, als Hinweis für den Februar: wenn die Karnevalstage hinter uns liegen,
beginnt am 28. die Frühjahrsausstellung im CRAFTkontor:
„Blau über Blau“ – ab dann lassen wir das blaue Band des Frühlings flattern…

Ein neues Jahr begrüßt uns und wartet gespannt auf die Zeichen, die wir auf der weißen Leinwand der Tage schreiben werden! Planungen wachsen, Dinge entwickeln sich, Menschen kommen und gehen…
Ich wünsche Ihnen lebensfrohe und spannende Tage im neuen Jahr 2013 und freue mich, wenn Sie lebhaft und erwartungsfreudig weiterhin oder als Neuentdecker/in die Arbeit des CRAFTkontor in Bonn/Bad Godesberg begleiten.
Beginnen wir mit der „DYNAMIK DES LEBENDIGEN.

Der Intention, die flüchtigen Momente des Lebendigen einzufangen, entspricht die Wahl des Materials.

Für Nathalie Schnider-Lang ist Ton das Material, das am unmittelbarsten die künstlerische Umsetzung einer Idee ermöglicht.
Sie wählt einen sehr weichen Ton, bei dem die Dynamik des Gestaltungsprozesses sichtbar bleibt.

Ihre Gefäße und Figuren sind frei modelliert oder in Aufbautechnik gefertigt und werden im Niedrigsalzbrand gebrannt.
Wichtig ist ihr, dass immer eine Zufallskomponente wirksam war.
Bei der Keramik ist die Zufallskomponente der Brand, der die Farbgebung beeinflusst.
Die stark akzentuierten Strukturen der Objekte erhalten durch die pudrigen Oberflächen der Engoben eine Weichheit, die durch die Salzanflüge aufgebrochen wird.

Im Arbeitsprozess geht die Künstlerin von ihren persönlichen Beobachtungen und Erfahrungen aus:
Die Bewegung, das Körpergefühl darzustellen ist mir wichtig. Dass man den Spannungsaufbau im Körper fühlt.>

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Natalie Schnider-Lang, Tänzerinnen, Keramik
(Fotocopyright: die Künstlerin)

Ihrer Absicht, Lebendigkeit auszudrücken, entspricht auch der leichthin ausgeführte, dynamische Farbauftrag.
Ein Charakteristikum der Keramik von Nathalie Schnider-Lang ist die Verwendung sehr heller Farben in Pastelltönen,
die das Licht bündeln und die irdenen Stücke leichter erscheinen lassen.

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Natalie Schnider-Lang, Seitenwind, Keramik
(Fotocopyright: die Künstlerin)

Das helle Grün, das helle Gelb bringen sehr viel Licht in den Raum.
Diese Plastiken wirken eher unkeramisch, weil man mit Keramik etwas Erdiges verbindet.“
Textauszug aus:
Copyright 2005 Gabriele Meixner, Kulturwissenschaftlerin

Fünf beschwingte Frauengestalten, die die Ahnung von Frühling ins Haus bringen, sind im Moment zu Gast im CRAFTkontor.
Fünf Beispiele, die zeigen, wie Natalie Schnider-Lang den erahnten Schwung der Bewegung in der schnellen, jedoch nicht nachlässigen Formung der Keramik umsetzt.