Kürzlich wies ich Sie im Blogbeitrag auf die lohnenswerte Ausstellung „manu factum“ zum Staatspreis Kunsthandwerk NRW 2011 in der Feste Zons nahe Dormagen hin.

Nun hatte ich selber Gelegenheit die Ausstellungzu besuchen und kann sie nur nochmal empfehlen, zumal parallel die Wanderausstellung der Silbertriennale dort zu Gast ist.

Viele viele atemberaubend schöne Objekte!

Es zeigte sich auch wieder, wie nahe an den pulsierenden Neuerungen die Ausstellungen hier im CRAFTkontor sind:
nicht nur die Staatspreisträgerin Keramik, Uta K. Becker, ist reglmäßig mit Objekten hier vertreten,
im Moment sind auch Schalen von Christina Ruff hier bei uns und in Zons zu sehen:

ChristinaRuffDreierschale Manu

Christina Ruff, Dreierschale, Porzellan;

Die wundervolle Verschmelzung von drei eigenständig wirkenden Schalen in einer großen Schalenform zeigen den Ansatz „Schnittmenge“ in Perfektion.
Sie ist leer schön, doch könnte man sie auch mit verschiedenen Inhalten füllen.

Diesem formalen Aspekt fügt Christina Ruff aus Wuppertal noch eine sanfte schmeichelweiche Farbigkeit der Oberflächenglasur hinzu: Innen Pastell – Außen Cremeweiß…fast schwebend, doch fest auf drei Füßen ruhend…

ChristinaRuffZweierschale

Christina Ruff, Zweierschale, Porzellan;

Hier als Zweierschale hinterläßt  das Objekthafte mehr Eindruck als der Nutzwert der Schale:  Skulptur im Raum…

Ruffs Schalen sind ein wunderbarer Beitrag zur jetzigen Ausstellung „konstruktiv gedacht…“
Zu sehen und die Objekte zu kaufen noch bis Mitte November.

Denken Sie daran: noch haben Sie Ruhe beim Finden der Geschenke für Ihre Lieben – nur noch 67 Tage bis Weihnachten!

Hohe Auszeichnung für die Rösrather Keramikerin Uta K. Becker, deren Arbeiten Sie schon wiederholt im CRAFTkontor erleben konnten…
Wir freuen uns mit Ihr!

Alle zwei Jahre zeichnet die Landesregierung NRW herausragende Leistungen kunsthandwerklichen Schaffens aus.
Der Staatspreis NRW im Werkbereich Keramik geht in diesem Jahr an die Keramikerin Uta K. Becker aus Rösrath.

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Uta K. Becker, Keramikerin mit Vasenobjekt (Foto Renate Forst)

Der alle zwei Jahre von der nordrhein-westfälischen Landesregierung ausgelobte Staatspreis ist der bundesweit wichtigste und mit 45.000 € höchst dotierte Preis im Kunsthandwerk.
So waren auch in diesem Jahr die besten Kunsthandwerker des Landes aus insgesamt acht Werkbereichen aufgerufen, ihr Können unter Beweis zu stellen.
Aus insgesamt 350 Einsendungen ermittelte eine Expertenkommission die diesjährigen sieben Staatspreisträger, deren Arbeiten gemeinsam mit allen anderen jurierten Werken im Rahmen der Landesausstellung manu factum vom 9. Oktober bis zum 20. November 2011 im Kreismuseum Zons bei Dormagen zu sehen sind.

Stille Freude und glühende Leidenschaft: Raku

In der Kategorie Keramik nimmt Uta K. Becker den Staatspreis für ihr in Raku-Brenntechnik gefertigtes zweiteiliges Gefäß entgegen, dessen „subtile und gekonnte Ausführung“ und „hervorragende Konzeption“ die Jury würdigte.
Seit 10 Jahren widmet sich die Kunsthandwerkerin intensiv diesem jahrhundertealten japanischen Arbeitsverfahren, das ursprünglich eng mit der Teezeremonie verbunden war.
Beim Raku („stille Freude“) werden die geformten Töpferstücke nach dem Brennvorgang rot glühend aus dem Ofen geholt. Durch den Temperatursturz entstehen feine Rissgitter in der Glasur, die sich durch anschließendes Räuchern in Erdlöchern oder
mit Sägemehl gefüllten Tonnen durch Rauch und Schmauch schwarz einfärben.
Diese dunklen mäandernden Risse – auch Craquelés genannt -sind typisch für den Raku-Brand und machen durch ihre Willkürlichkeit jedes Werkstück zu einem Unikat.

UtaK.BeckerSchalen
Uta K. Becker, Raku-Schalen, Keramik

So funktional wie künstlerisch

Eine schlichte und klare Ästhetik, geometrische Formen und leuchtende Farben sind das Markenzeichen der Arbeiten von Uta K. Becker, die über eine Schreinerlehre und ein Bildhauerstudium zur Keramik fand.
Ihre aufgebauten und gedrehten Gefäße, Platten und Schalen sind so funktional wie künstlerisch.
Jedes einzelne Stück wirkt als Gebrauchsgegenstand und Objekt sowohl einzeln als auch im Ensemble mit anderen.
„Meine Arbeiten sind bewusst schlicht in der Form, um den Craquelés viel Raum zur Entfaltung zu geben. Das Auge des Betrachters soll auf den mannigfaltigen Oberflächen, die der Raku-Brand in das jeweilige Objekt gezeichnet hat, der Topografie der Linien folgen und Räume erschließen“, sagt die Keramikerin.
(Auszüge aus PR-Text: Barbara Jahn)

Die Ausstellung manu factum 2011 ist vom 8. Oktober bis zum 20. November zu sehen im
Kreismuseum Zons, Schloßstraße 1, 41541 Dormagen-Zons,
(geöffnet Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr).
Der Katalog kostet 15,-Euro (erhältlich im Museum oder über die Arbeitsgemeinschaft
des Kunsthandwerks NRW, Georg-Schulhoff-Platz 1, 40221 Düsseldorf, Tel. 0211-87 95-391).

Neben der in einem weiteren Eintrag gewürdigten Keramikerin Uta K. Becker sind die anderen Preisträger des diesjährigen Staatspreises:

Die Düsseldorferin Karin Groth, die für ihre farbigen Broschen aus Kunststoff von
verblüffender Funktionalität ausgezeichnet wurde.

Mit Wilfried Grootens aus Kleve erhielt ein weiterer Kunsthandwerker aus dem Kammerbezirk Düsseldorf den begehrten Preis. Sein Glaskubus aus 38 geschliffenen und bemalten Glasscheiben gewährt überraschend vielfältige Innenansichten.

Gleich 3 Auszeichnungen gehen nach Köln:
Jörg Ballnath überzeugte die Jury mit seinem zeitlosen Ensemble bestehend aus Kleid und Schal von hoher gestalterischer und handwerklicher Qualität (Doppelgewebe aus Wolle, Leinen und Seide).

Marion Koells Fotoserie dokumentiert ein Hilfsprojekt in Ghana: das war der Jury die höchste Auszeichnung im Bereich Fotografie / Papier wert.

Beim Gerät aus Metall lobte die Jury das von Corinna Loelgen geschaffene Dessertbesteck zu Recht als
?herausragenden Beitrag des metallgestaltenden Handwerks?.

Oliver Hintzen aus Aachen legte erst im letzten Jahr die Abschlussprüfung an der Akademie für Handwerksdesign ab. Sein Sessel besticht durch hervorragende Verarbeitung, Sitzkomfort und Sinnlichkeit.

Am äußersten Rand von NRW wirkt Renate Hahn (Bad Laasphe), die sich über den Sonderpreis im Bereich Keramik freute. Ihr
poetisches Werk trägt den Titel
(aus PR-Text: Barbara Jahn)

Die Preisverleihung ist am Samstag, 8. Oktober im Kreismuseum Zons.

Allen PreIsträgern herzliche Glückwünsche von hier aus !