Heute beginnen in NRW die Ferien und sicher machen sich viele von Ihnen auf den Weg, den Sommer zu suchen…

Lassen Sie sich von den neuen Papierskulpturen von Heike Roesner aus Berlin nachwinken…

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Heike Roesner, „Mitwisser“, Papierskulpturen (Foto: Heike Roesner)

Diese neue Serie von Figuren entsteht derzeit im Atelier der Berliner Papierkünstlerin Heike Roesner.
Es handelt sich um die „Mitwisser“, ca. 30 cm hohe Figuren, die mit Vorliebe in Gruppen auftauchen.
Inspiriert wurde Heike Roesner zu diesen Gestalten mit den Gesichtern aus Zeitungspapier durch die
alltäglichen Begegnungen mit Menschen auf den Berliner Straßen.
Die Künstlerin erschafft diese Wesen – neben vielen anderen – aus dem Werkstoff Papier.

„Heike Roesner hat die traditionelle Technik des Papierkaschierens für sich entdeckt und fertigt Unikate,
farbenprächtige Objekte aus Draht, Papier, Kleister und Lack.
Deren Zauber entsteht aus ihrer vermeintlichen Naivität, einer zumeist erzählerisch angereicherten Form
und ganz besonders durch den visuellen Reichtum der aus diversen Papieren collagierten Oberfläche.
Den Papieren selbst ist durch Herkunft, Alter, Farbe und Druck ein „kultureller Code“ eingeschrieben,
der, seiner Zweckhaftigkeit beraubt, rätselhaft wirkt. …

Was Heike Roesner ausstellt, sind spielerische Dinge für Erwachsene, die Arg- und
Sorglosigkeit, Tagträume und Sehnsüchte mit einem Funken Ironie vermischt bewahren.

So leicht wie das Material, so ist auch der den Objekten beigegebene oder ihnen
innewohnende Sinn, was märchenhafte Abgründigkeit nicht ausschließt.“
Anita Wünschmann in Kunsthandwerk & Design, 6/2007

Viele CRAFTkontor-Freunde kennen die Gefäßobjekte und Collagen Heike Rosners schon aus verschiedenen Ausstellungen.
Ich freue mich, dass die Mitwisser den Sommer über hier zu Gast sind und sich freundlich zwischen dem wundervollen Schmuck von Heidi Schulze-Merian tummeln …

In Planung für 2012 ist in Düsseldorf eine große Installation aus bis zu 70 Figuren – welch Erlebnis wird erst das sein…

Guter Schmuck – skulpturaler Schmuck braucht in der Kleidung seiner Trägerin eine passende Ergänzung.

Ist das Kleid der Hingucker, dann sollte der Schmuck sich zurücknehmen oder sich einpassen.
Will man jedoch mit dem Schmuck ein Statement setzen, sollte die Kleidung schlicht sein.

Was, wenn jedoch eine kongeniale Ergänzung möglich ist, wenn Kleidungsstück und Schmuckstück sich gegenseitig steigern?

Passend zur Schmuckausstellung von Heidi Schulze-Merian habe ich für das CRAFTkontor ein paar Stücke aus der Kollektion der Düsseldorfer Modemacherin Vivian Hackbarth zusammengestellt.

Die Kleidung von Vivian Hackbarth hat einfache klare Formen. Durch Klappen, Falten, Schichten und Verschieben von Stoffflächen um die menschliche Figur entstehen geometrische Schnitte für schlichte Gewänder.

Die Stoffauswahl: Material, Gewebeart, Gewicht sowie Muster und Farben, bestimmen zusätzlich die Funktion und die Wirkung beim Tragen. Sie passt sich der Figur und dem persönlichen Stil der Trägerin an.

Keine Mode, sondern Kleidung!

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Vivian Hackbarth, Schalkragenjacke – 3 Varianten: Organza, Filz, Jacquard;
Staatspreis NRW und Bochumer Designpreis

Zusammen mit einer Schmuckarbeit von Heidi Schulze-Merian ergibt eine rote Schalkragenjacke über einem schwarzem Kleid oder einem Hosenensemble ein wunderbares Miteinander und …. es kaschiert sogar ein wenig….

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Vivian Hackbarth, Schalkragenjacke;
Heidi Schulze-Merian, Langkette, Silber, Edelstahl, geschichtetes Acryl in Rot/Blau/Schwarz/Transparent;

Zum ersten Mal Kleidung im CRAFTkontor….neben den Schalkragenjacken in unterschiedlichen Farb- und Stoffvariationen, gibt es von Vivian Hackbarth Kragenshirts, wunderbare Stulpen und Loop-Schals…

Mode ist : ich auch… /  Stil ist : ich bin ich !

Am vergangenen Freitag war das CRAFTkontor lebhaft gefüllt:
die Eröffnung der Schmuckausstellung „Formvollendet – Heidi-Schulze-Merian“ führte viele Freunde und Interessenten ins Haus.

Schön war, dass einige der Damen  Schmuck von Heidi Schulze-Merian aus ihren eigenen Sammlungen trugen: so konnte man das Halsobjekt, für das Heidi Schulze-Merian den renommierten Friedrich-Becker-Preis zugesprochen bekommen hatte, an seiner Trägerin genießen.
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FRIEDRICH BECKER PREIS: Heidi Schulze-Merian, Halsschmuck Spirale,
Edelstahl, Silber, dichroitisches Glas

Auch das Interesse an den neuen Objekten der Schmuckkünsterlin war groß, zumal Frau Dr. Christianne Weber-Stöber, die Direktorin des Goldschmiedehauses Hanau und Geschäftsführerin der Dt. Goldschmiedegesellschaft zur Einführung die Gestaltungskriterien der Gestalterin interessant erläutert hatte.

 

In der Fotomitte: Frau Dr. Cristianne Weber-Stöber, Goldschmiedehaus Hanau,
rechts: Heidi Schulze-Merian (Foto: art-pr)

„Niemals verliert sich Heidi Schulze-Merian in der Kleinteiligkeit, niemals geht es ihr darum, Zierrat oder gefälliges Dekor als Ergänzung für die Kleidung zu gestalten. Es sind raumgreifende Objekte, die in Proportion und Ausmaß stimmig sein müssen: Ihr Halsschmuck wird nicht selten zum Körperschmuck, der Ring schmückt die ganze Hand, ein Armschmuck wird zum absoluten Blickfang am Körper.“ (Zitat aus der Eröffnungsrede Frau Dr. Weber-Stöbers im CRAFTkontor 7/11)

„Heidi Schulze-Merian erklärt ihre Liebe zum Acryl mit den Worten: „Im Acryl habe ich einen Werkstoff gefunden, in dem ich alle mir so wesentlichen Momente ins experimentelle Spiel bringen kann: Die großzügige, klare Form, die Farbe, den Lichtreiz. Acryl ist formbar; es existiert in einer großen Vielzahl intensiver Farben, und man kann durch Schichtung nach eigenen Vorstellungen eine unendliche Variation von Farbkombinationen und Strukturen erzielen. In ihm können sich – je nach Bearbeitung – die Reize der Lichtbrechung von glasklarer Transparenz bis zum geheimnisvoll diffusen Schimmer entfalten“. (Dr. Weber-Stöber 7/11)

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Heidi Schulze-Merian:
Foto links: Klemmbrosche, Acryl; Folo Mitte: Ring, geschichtetes Acryl;
Foto rechts: Wickelringe, Acryl, Silber;

Erfreuen Sie sich im CRAFTkontor also an einer Reihe von Schmuckgruppen aus den unterschiedlichen Werkphasen der Gestalterin Heidi Schulze-Merian: skulpturaler Silberschmuck – faszinierende Steine – Körperschmuck aus Moosgummi, Colorfolie, geschichtetem Acryl und dichroitischem Glas….
Faszinierend und tragbar…

Edle Ergebnisse haben häufig eine anstrengende und oft auch schmutzige Vorgeschichte. Werkstattgeschichten sind nicht dazu angetan die Aura eines Schmuckstücks zu vertiefen, aber sie vergrößern die Bewunderung für die Gestalter!

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Heidi Schulze-Merian im Atelier.
Sie trägt einen ihrer Halsreifen aus geschichtetem Acryl;
(Foto: art-pr)

Heidi Schulze-Merians Lust am neuen Material hat als Grundvoraussetzung auch die Lust am technischen Experiment.
Vielfach mußte sie sich die Techniken der Bearbeitung für ihre speziellen Formbedürfnisse jeweils neu erarbeiten.
Dabei ist Entwurfszeichnen ihre Sache nicht – sie fängt mit Formreihen – Versuchreihen an, baut auch häufig wieder auseinander, bis der große Wurf gelingt.

„Je länger ich Schmuck mache und mich dabei beobachte, desto deutlicher wird mir, daß die Suche nach neuen Möglichkeiten der Schmuckgestaltung die Triebfeder meines Schaffens ist.
Bei variierter Wiederholung oder Verfeinerung von einmal Gelungenem mag ich mich nicht lange aufhalten.
Die Suche nach Neuem und das damit verbundene Wagnis haben für mich einen Reiz, auf den ich als Stimulanz nicht verzichten möchte.“ (Heidi Schulze-Merian im Katalog ihrer Einzelausstellung im Goldschmiedehaus Hanau 1995)

Das zeichnet große Gestalter/innen aus:
nicht das Kreisen um die gewohnte Tradition,
sondern die Weiterentwicklung des eigenen Metiers im Zeitgenössischen!