Viele Materialien unserer Umwelt lassen sich durch Upcycling veredeln und im Kreislauf unseres enormen Ressourcenverbrauchs eine Weile länger gebrauchen, ehe sie zu recht oder unrecht auf unseren riesigen Müllbergen landen.

Der Keramiker Frank Schillo hat neben seiner schlichten Gebrauchskeramik und seinen wunderbaren Objekten im letzten Jahr eine kleine „kammermusikalische“ Serie von Deckeldöschen aufgelegt und umgehend damit den Bochumer Designpreis 2010 gewonnen:

FrankSchilloDosen-hase-gras

Kinderzimmer- oder Kinderflohmarktfunde, d.h. kleine Spielzeugfiguren, Puppenstubenzubehör, Sammelfiguren etc. finden ihren veredelten  Weg auf das Postament eines Dosendeckels und dienen gleichzeitig als Griff.
Richtig wonnig werden die Dosen, wenn sich die Deckelfigur unterhalb im Inneren der Dose fortsetzt: sie fassen an den Fischschwanz, um die Dose zu öffnen und schauen dem Fisch unter dem Deckel in die Augen.
Eine aparte Idee der Materialkombination, die Jedem ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert.
Schöne kleine Geschenkidee…

FrankSchilloDosen-verschiedene

Der erste Ansturm der Besucher zur neuen Themenausstellung „Up, up, not away – Das 2. Leben der Dinge“ hat sich gelegt und ich habe Gelegenheit, Ihnen Katrin Lüthjohann und ihre Objekte vorzustellen.

Katrin Lüthjohann ist Designerin und freie Künstlerin und gründete in Nürnberg die Malschule „Kunst für Alle „.
Vor einiger Zeit entdeckte ich von ihr Wandobjekte, die aus einem Zufallsfund in ihrem Atelier entstanden waren:
fand sie doch beim Aussortieren gebrauchter Spachtel und Pinsel die Farbreste darauf so bildnerisch sprechend, daß sie sie durch die Hinzufügung von Modelbaufigürchen zu kleinen Welten weitergestaltete.

Das Objekt „Boulespieler“ nutzete ich nun auf der Einladungskarte zur Ausstellung:

K. LüthjohannBürste mit alten Herren
Die farbgesättigten Borsten einer Mal-Bürste ergeben hier die Hintergrund-Illusion „Wald“ für eine Gruppe konzentriert Boule spielender alter Herren: ist das nicht herrlich?

KatrinLüthjohannPinselobjekt

Hier bestaunen wir 3 Ermittler beim Sichten der Spuren eines Tatorts: vom rot-weiß gestreiften Absperrband bis zu den weißen Overalls mit Auschrift „Polizei“ ist alles Detailgetreu.

K.Lüthjohannkleine Spachte Gewichtheber

„Der Zirkus ist da“ heißt das Motiv dieses Spachtels, der uns in unsere Kindheit entführt.

So ergeht es uns mit  Vielen der kleinen phantasievollen Welten von Katrin Lüthjohann, sie regen unsere Erinnerungen an, leiten die Phantasie und bringen uns zum Schmunzeln.

Ihre Objekte sind ein humorvoller Beitrag zum Thema Upcycling: im 2. Leben werden die kurz vor dem Wegwerfen geretteten Malutesilien zum Wandobjekt.
Nachhaltigkeit kann auch Spaß machen…

Objekte zum Sammeln und wunderbar zum Verschenken!  Bis zum 30. April im CRAFTkontor.

Dachten wir Rheinländer doch, der Winter, der selbst uns hier schön und reichlich mit Schnee bedacht hatte, sei vorbei…
Weit gefehlt, es fröstelt wieder und was gibt es da Besseres als die Besinnung auf Wolldecken.

Wenn sie dann noch so farbenfreudig komponiert sind, wie die wundervollen Web-Decken der Lübeckerin Ruth Löbe, dann wird es nicht nur den Füßen, sondern auch ums Herz herum warm.Ruth Löbe, rote Decken
„Feuerwehr“-Decke aus Kammgarn der Weberin Ruth Löbe.

Ruth Löbe ist studierte Textildesignerin und gelernte Weberin. Ihre Lehrzeit machte sie bei Alen Müller-Hellwig in der Burgtorweberei in Lübeck. Ihre aus Bauhaus-Zeiten berühmte und bekannte Lehrherrin suchte Ruth Löbe speziell als Nachfolgerin für die Übernahme der Burgtortweberei am Ende ihrer aktiven Zeit mit über 80 Jahren aus.

Ruth Löbe führt daher nach Stationen in der Textilindustrie seit 1992 die renommierte Werkstatt und ist seither bekannt für Ihre Decken, aber besonders auch für zeitgenössische Bildweberei. Ihr herausragendes Oeuvre wurde 2009 mit dem Preis der Triennale des norddeutschen Kunsthandwerks geehrt.
Ruth Löbe, Bild-Teppich, Gobelinweberei
Ruth Löbe, Bildteppich „Blumen querbeet“, Wolle, Ziegenhaar.

Kuschliger, puschliger als die Kammgarnwebereien Ruth Löbes sind die Wolldecken der Weberin Helga Becker.
Sanft in den Farbverläufen webt Helga Becker in Boucle-Mohair, schickt die fertigen Decken dann im Paket zu einer Kollegin nach Finnland, denn diese beherrscht noch die alte Technik des Handkardierens.
Die Deckenoberfläche wird mit Hilfe von Distelkarden (den getrockneten Fruchtständen) per Hand aufgrauht und dadurch entsteht eine sehr dicke luftige Echtwoll-Fleecefläche. Nichts ist besser an kalten Tagen als das eingeschlossene Luftpolster in diesem Mohair.
Helgabecker jpg1